Automobil- und Technikgeschichte

Georg Hoffmann

Am 04.10.1875 in Worms geboren, in Darmstadt aufgewachsen und ursprünglich als Mechaniker ausgebildet, war Georg Theodor Hoffmann in seiner Laufbahn als Techniker und Oberingenieur tätig. Um das Jahr 1900 soll er für den Stettiner Autobauer Stoewer und von 1907 bis 1909 für die „Taunus Automobilfabrik GmbH“ in Frankfurt gearbeitet haben. Der Motor des 1908 gebauten Taunus Typ B 6/12 PS (obenliegende Nockenwelle) trägt die Handschrift seiner späteren Entwürfe für die Darmstädter Automobilhersteller HAG und FAFAG.

Um das Jahr 1909 gründete er die „Georg Hoffmann Rotor-Werke“. Er konstruierte zunächst 4-Zylinder Reihenmotoren für Flugzeuge und Automobile, danach verschiedene Umlaufmotoren (3, 5, 7, 9 und 18-Zylinder Sternmotore) zur Verwendung in Flugzeugen. Sein Konstruktionsbüro befand sich am Rebstockgelände in Frankfurt, während seine Motoren bei “Kieling & Pulver“ in Frankfurt/Main gebaut wurden.

Im 1. Weltkrieg war er für die Flugmotorenentwicklung der „Gandenberger’schen Maschinenfabrik Georg Goebel“ in Darmstadt verantwortlich. Nach dem Ende des 1.Weltkrieges wurde in Folge des Versailler Vertrages der Bau von Flugmotoren bei Goebel eingestellt.

1920 wandte sich Georg Hoffmann bei HAG wieder der Konstruktion von Automobilen zu. Die Zusammenarbeit währte zwar nur kurz, aber ihr entstammten ein 4-Zylinder Motor für HAG und ein 6-Zylinder Motor für Badenia in Ladenburg.

Am 12.04.1922 war Georg Hoffmann Mitbegründer der FAFAG. Er brachte die Konstruktionspläne für einen Kleinwagen in die Firma ein, aber bereits zum 20.06.1923 wechselte er wieder zu HAG. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die Automobile von HAG, FAFAG und Badenia sehr ähnlich waren.

Später widmete sich Georg Hoffmann weiter der Automobil- und Flugzeugtechnik und erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Patente. Wahrscheinlich ist dabei seine wichtigste Erfindung das Nadellager (Patent 393788, ab 28. Juli 1922), das er bei der Konstruktion der HAG- und FAFAG-Motoren entwickelte.

Zwischen 1933 und 1947 arbeitete er in Berlin, um dann seinen Lebensabend in Darmstadt zu verbringen. Er verstarb am14.03.1955 in Darmstadt.


Siehe hierzu:

Eckstein, Ursula, Dokumentation Goebel Flugmotoren, 2005; Schollenberger, Werner, Die Fahrzeug Fabrik AG Darmstadt, In: 75 Jahre Röhr Auto AG, 2002, Seite14 - 15.



Werner Schollenberger - Beiträge zur Automobilgeschichte
Georg Hoffmann, Patentschrift Nadellager

Werner Schollenberger - Beiträge zur Automobilgeschichte
Georg Hoffmann, Patentschrift Nadellager